| Emittent: Grüner Klub im Rathaus |
Dringender Aufholbedarf bei Risikomanagement und Aufsichtsratsbestellung
„Vollinhaltlich bestätigt“ sehen sich die Grünen Wien in ihrer Kritik am Risikomanagement der Wien Energie durch den heute veröffentlichen Bericht des Rechnungshofes. Dieser kritisiert, dass es „im Liquiditätsrisikomanagement der Wien Energie (…) systemische Schwächen in der Risikobewertung, -begrenzung, -steuerung und -berichterstattung gab. So wurde das Liquiditätsrisiko angesichts der hohen Preisvolatilität ungenügend bewertet und nicht begrenzt, obwohl dieses Risiko ab Herbst 2021 laufend anstieg und letztlich eine existenzbedrohende Dimension erreichte“.
„Das belegt unseren Befund, dass die Wien Energie auf die großen Verwerfungen auf den Energiemärkten viel zu lange nicht reagiert und eine Anpassung des Risikomanagements schlichtweg verschlafen hat“, so Parteivorsitzender Peter Kraus von den Grünen Wien. „Während ganz Europa über die Energiekrise, die drohenden Versorgungsengpässe und die explodierenden Energiepreise sprach, schien bei der Wien Energie alles eitel Wonne zu sein“, so Klubobmann David Ellensohn.
„Trotz zugespitzter Marktlage ab dem Frühjahr 2022 entwickelte die Wien Energie keinerlei Strategie, um das Liquiditätsrisiko zu reduzieren: Es fand sich nicht einmal unter den Top 5 Risiken des Unternehmens“, so Kraus.
Weder die Stadtwerke und die Stadt Wien als Eigentümerin haben die Risikostrategie der Wien Energie hinterfragt und finanziell limitiert. Der Aufsichtsrat, der nur durch Personen aus Magistrat und Stadtwerken besetzt ist, unterließ es, in der kritischen Phase seine Tätigkeit zu intensivieren, und nahm damit seine Aufsichtsfunktion nicht umfassend wahr. Die Stadt Wien forderte auch nach der Ausübung der Notkompetenz keine Berichterstattung zur Liquiditätsplanung.
„Das Mindeste, was man vom zuständigen Stadtrat und vom Herrn Bürgermeister erwarten hätte können: Wenn große Probleme auftauchen, nicht den Kopf in den Sand zu stecken und dann im Panikmodus Notkompetenzknöpfe zu drücken, sondern die eigene Verantwortung wahrzunehmen“, so Ellensohn.
„Der Rechnungshofbericht ist ein dringender Weckruf für die Rot-Pinke Stadtregierung, die Empfehlungen ernst zu nehmen und künftig eine ausgewogenere Besetzung des Aufsichtsrats der Wien Energie umzusetzen. Nur so kann verhindert werden, dass sich die Stadtregierung beim Kontrollieren selbst über die Schulter schaut“, so Kraus abschließend.
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